Seit wann sind sie Kunde der RVG?
Benedikt Jeiler: Der Standort Enniger war uns schon vor der RVG bekannt. Das Unternehmen wurde damals noch von einem anderen Inhaber geführt und geleitet, mit dem wir in erster Linie mit Mastbullen handelten. In dieser Zeit wurden die Viehhändler des Öfteren ausgetauscht, da die Dichte an Händlern groß war. Das Motto hieß damals, wer am meisten bietet bekommt die angebotenen Tiere. Mit der Zeit änderte sich das Marktgeschehen im Viehhandel. Kleinere Unternehmen mussten mangels Nachfolger oder aufgrund des immer größer werdenden Drucks ihr Unternehmen schließen. Mit der RVG arbeite ich seit 2011 vertrauensvoll zusammen. Alle unsere Bullen werden über die RVG vermarktet. Auch die Fresser, die wir in unseren Betrieb einstallen, kommen von der RVG.
Was sind ihre Vorteile als RVG-Mitglied?
Benedikt Jeiler: In der heutigen Zeit brauchen wir Landwirte einen starken Partner an unserer Seite. Die Lebensmittelbranche übt einen immer größer werdenden Preisdruck aus, der meist bis nach ganz unten durchgereicht wird. Daher ist es unerlässlich unsere Interessen zu bündeln. Hierbei spielt für mich die RVG einen entscheidenden Faktor. Mit ihrem großen Einzugsgebiet ist die RVG in der Lage, sich am Markt zu behaupten. Ein weiterer Vorteil ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der RVG. Gerade im Großviehbereich brauchen wir Verlässlichkeit beim Ein- und Verkauf der Tiere. Hinzu kommt das gute Fresser-Konzept, das die RVG uns anbietet. Ich kann mir meine gewünschten Fresser aussuchen, die zumeist von einem Fresseraufzüchter geliefert werden.
Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich im Aufsichtsrat der RVG?
Benedikt Jeiler: Ich denke, wir Landwirte sollten das Heft des Handelns selbst in die Hand nehmen, bevor es andere tun. Mit der RVG verspreche ich mir auch, dass wir unser Tun auf den Höfen ehrlich und authentisch gegenüber der Bevölkerung darstellen können. Als einzelner Landwirt ist es sonst eher schwierig, die Informationen und Vorgehensweisen zu vermitteln. Des Weiteren finde ich es interessant, die wirtschaftlichen Zusammenhänge in der RVG zu erfahren und daran aktiv mitzuwirken. Es ist gleichzeitig spannend, aber auch verantwortungsvoll die Entwicklung der RVG zu begleiten.
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft: Wie war`s früher in der Viehvermarktung, wie ist es heute, und wo läuft die Entwicklung hin?
Benedikt Jeiler: Was ich von früher mitbekommen habe ist, dass der Viehhändler auf dem Hof kam und sich ein Bild von den zur Vermarktung angebotenen Tieren machte. Danach wurde der Preis verhandelt und mit Handschlag besiegelt. Das war meist eine sehr intensive Verhandlung. Heute gestaltet sich die Vermarktung recht einfach. Wir haben Abnahmeverträge mit entsprechenden Bonuszahlungen mit dem Schlachthof geschlossen. Diese Verträge haben den Vorteil, dass die Vermarktung risikofreier abläuft. Der Vermarktungspreis wird für einen längeren Zeitraum festgeschrieben. In der heutigen Zeit unterscheiden sich gute von schlechteren Betrieben nicht mehr hauptsächlich vom Verhandlungsgeschick, sondern vielmehr von den erreichten Leistungen im Stall. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die RVG weiter so erfolgreich ihren Weg geht. Die RVG ist finanziell gut aufgestellt, was in der heutigen Zeit auch gewährleistet sein muss. Ich hoffe, dass wir die Vermarktung, gerade im Bereich Tierwohl, noch intensiver in die Öffentlichkeit bringen können. Besonders im Bereich Rindfleisch gibt es noch große Reserven, die es zu erschließen gilt.
Persönliches von mir:
Am 18.06.1982 bin ich in Münster geboren. Von 1999 bis 2002 absolvierte ich die landwirtschaftliche Ausbildung. Die Fachschule für Agrarwirtschaft in Münster besuchte ich von 2004 bis 2006. Diese verließ ich mit dem Titel „staatlich geprüfter Landwirt“. Im Jahr 2013 habe ich den landwirtschaftlichen Betrieb von meinem Vater übernommen. Ich bewirtschafte ihn mit meiner Frau und meinen zwei Söhnen in der dritten Generation. Die Arbeit als selbstständiger Landwirt empfinde ich als sehr abwechslungsreich.